Religiös motivierter Mord an einem Ahmadi in Rabwah Pakistan

Am Freitagmorgen ist ein 60-jähriger Ahmadi an einer Bushaltestelle in Rabwah Pakistan mit Messerstichen erstochen worden. Herr Naseer Ahmad stand an der Bushaltestelle, als ein religiöser Fanatiker, Shehzad Hassan, Sohn des Ahmad Hassan, ihn aufforderte, „Lang lebe Karim Hussein Rizvi“ zu sagen.

Karim Hussein Rizvi war der Gründer der radikal-religiösen „Tehrik-Labayyik-Ya-Rusulallah, Pakistan“ (TLP), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, gegen angebliche Beleidigungen des Propheten Muhammad (saw) vorzugehen. So hat diese Organisation mehrmals die Hauptstraßen nach Islamabad besetzt und Großkundgebungen mit Hunderttausenden Teilnehmern organisiert und die Regierung aufgefordert, den französischen Botschafter auszuweisen.

Als Herr Naseer weigerte, diese auszurufen, wurde er von dem Fanatiker mit mehreren Messerstichen niedergestochen. Dabei rief der Mörder immer wieder die Parole: „Wer den Propheten beleidigt, tötet ihn“. Er wurde am Tatort von den Passanten gefasst und rief weiterhin die Parolen. Herr Naseer Ahmad starb an der Stelle aufgrund der Verletzungen. Er hinterlässt die Witwe und drei Töchter.

Gemäß vorliegender Informationen stammt der Täter Shehzad Hassan aus „Silanwali“ ein Dorf in der Nähe von Rabwah. Er war von 2005 bis 2020 in einer Madrassa-Schule. Er hat den Quran auswendig gelernt und war 27 Jahre alt.

Vor wenigen Wochen, am 17.5.2022, wurde ein Ahmadi in von einem Madrassah-Schüler in Distrikt Okara ermordet, der auch der TLP angehörte.

Neben den beiden Morden gab es in diesem Jahr bereits acht Mordversuche an Ahmadis:

• Dr. Mansoor Ahmad in Peshawar am 5. März.
• Herr Abdul Latif in Taunsa Sharif, Dist. D. G. Khan am 18. März
• Herr Naveed Ahmad am 27. April 27 in Chak 261 Udhwali, Dist. Faisalabad
• Herrn Syed Imtiaz Ahmad, seine Frau und sein Sohn Herr Adnan Imtiaz am 2. Mai in Baral Palandri, Dist. Kotli, Azad Kashmir.
• Herr Samiullah in Mai 2022 in Chak Udhwali, Dist. Faisalabad
• Herr Talat Mahmood in Kotli, Azad Kashmir in Juni.

Kein Ahmadi ist in Pakistan, ob prominent oder nicht, ob in Rabwah (mit mehrheitlicher Ahmadiyya- Bevölkerung) oder nicht, in Sicherheit. Wir fordern die Bundesregierung und die Menschenrechtsorganisationen auf, der pakistanischen Regierung zur Einhaltung der Rechte der Ahmadis in Pakistan und deren Sicherheit aufzufordern.

Mehmood Ur Rehman Anwar
Externe Angelegenheiten
external.affairs@ahmadiyya.ch
presse@ahmadiyya.ch